Die Wiederentdeckung der Leichtigkeit

Die Wiederentdeckung der Leichtigkeit

Ich habe nun eine Weile nichts von mir hören lassen. Irgendwie war ich nicht in der Lage mich auf ein Thema zu fokussieren. Mich beschäftigen ständig Themen, aber hier möchte ich mit dir die Themen teilen, von denen ich denke, dass du dir etwas daraus mitnehmen kannst.

So habe ich die letzten Wochen Kämpfe mit mir selbst ausgefochten. Ich habe mit Rückenschmerzen gekämpft und kurze Zeit, nachdem ich dachte, yes, gesiegt, kamen heftige Schulterschmerzen. Diese begleiten mich nun seit etwa 2 Wochen und legen mich teils lahm. Rauben mir Energie, ziehen mich mit ihrer Schwere zu Boden und lassen mein Leben ebenso schwer werden. Auch ich bin wieder dadurch schwer geworden. Mein Essen leidet, somit leide ich auch darunter, denn es war zuvor so einfach. Ich dachte, yes, alles läuft. Es ist leicht und ich genieße das Essen, mein Leben.

Diese Schwere, diese Schmerzen, lassen mich aber zu mir finden. Meine Tage drehen sich immer wieder darum, um den Hintergrund, den Ursprung, was kann ich für mich tun, was sollte ich lassen. Ganz dem Motto von Rüdiger Dahlke‘s Buch: Krankheit als Symbol. So habe ich auch das Symbol erkannt und bemerke so sehr, wie schwer es mir fällt, diesem zu folgen. Meine Ungeduld in meinem Business, alles mit dem Kopf durch die Wand zu verfolgen, durchzusetzen, es um jeden Preis erreichen zu wollen.

Jeden Tag kommt in all möglichen Facetten das Thema Leichtigkeit und Freude bei mir an. Das ist mein Weg, um genau zu sein, der Weg eines Jeden von uns. Denn das ist das, weshalb wir hier inkarniert sind. Aber ich werde aktuell so sehr auf diesen Weg hingewiesen, ihn wieder zu beschreiten. Ich kann es gerade richtig hören. „Jetzt entspanne dich doch endlich. Dein Weg ist die Leichtigkeit. Alles was zu dir gehört, kommt zu dir. Du musst dafür nicht kämpfen. Folge der Freude, deinem Herzen, deiner inneren Stimme, deiner Seele.“ Und ich bemerke bei diesen Worten wieder den Kampf in mir. Ich spüre, wie da etwas in mir tobt, weiter zu wollen, mit aller Kraft. Und wenn es meine letzte Kraft ist. Aber es ist gut, dass endlich richtig zu spüren, denn so kann ich mich in diesen Kampf entspannen, zur Ruhe kommen. Und aus der Ruhe kann ich wieder die Leichtigkeit spüren, das Licht, in welches wir alle immer wieder eintauchen können. Und wenn ich diese spüren kann, kann ich ihr auch folgen und mich auch für den leichteren Weg entscheiden. Bewusst diesen Weg beschreiten. So bin ich fest davon überzeugt, dass es meinem Körper bald besser geht. Denn die Schmerzen sind ein Zeichen meiner Seele, meines so unendlich schlauen inneren Wesens, welches in diesen Körper inkarniert ist, um zu erfahren und weiter zu wachsen. Und so darf ich mit diesen Schmerzen wachsen, an ihnen. Und darf wieder an einer Weggabelung den Weg beschreiten, der für mich gedacht ist. Den Weg der Leichtigkeit. So darf ich durch den Weg der Leichtigkeit auch wieder zu meinem leichten Essgefühl zurückfinden, welches ich in letzter Zeit verloren und vermisst habe.

Auf diesem Weg der Selbsterkenntnis zu sein, ist so wunderbar. Sich immer wieder ein Stück mehr zu entdecken, neu zu entdecken, wieder zu entdecken. Durch schwere Zeiten wieder ein Stück zu wachsen, mehr bei sich anzukommen.

So wünsche ich auch dir, viel Freude auf deinem Weg der Leichtigkeit und der Freude. Und falls du ihn, so wie ich, wieder einmal etwas aus den Augen verloren hast, dass du ihn bald wieder findest. Höre auf deine innere Stimme und versuche ihr zu folgen!

Grüße von Herzen

Deine Nicole

Vom neugierigen Sensibelchen

Vom neugierigen Sensibelchen

Eine neue Woche ist vergangen und so kamen wieder so viele neue Eindrücke auf mich zu, die ich dir unbedingt erzählen muss. Schon vor einigen Jahren habe ich erfahren, dass ich wohl zu den hochsensiblen dieser Gesellschaft gehöre. Nicht dass ich es hätte sein wollen, oder dringend dazu gehören wollte. Ich wollte es mir nicht einmal eingestehen. Aber ich war es definitiv. Schon zu Kindertagen habe ich häufiger als mir lieb war zu hören bekommen, ob ich denn schon wieder eingeschnappt wäre oder ich solle nicht so empfindlich sein. Als Hochsensible bin ich eben tatsächlich so. Alles was ich irgendwo darüber gelesen habe, passte so derart auf mich, dass ich es nicht leugnen konnte. Aber ich wollte es leugnen. Zumindest mir gegenüber. Sonst wusste sowieso niemand davon. Aber warum? Vielleicht wollte ich eben nicht dieses Sensibelchen sein, sondern lieber die Starke. Ich wollte vor allem nicht immer so empfindlich sein. Mich so oft gleich angegriffen fühlen. Mich von den tiefen Emotionen beherrschen lassen, die mir oft das Leben gefühlt schwerer machten.

So zeigte sich erst jetzt in meinem Coaching, dass die Hintergründe für mein Sensibelchen woanders zu finden sind und es nicht kollidiert mit meiner Hochsensibilität. Um so mehr ich meiner Selbst klarer wurde, Zusammenhänge begriff, Ursachen erkannte, so kam ich meinem Sensibelchen auf die Spur. Ich reagierte nur empfindlich, wenn es mir nicht gut ging. Aber vor allem wenn mir etwas gespiegelt wurde, fühlte ich mich angegriffen. Meist meine eigenen Werte oder Vorstellungen direkt getriggert worden. Menschen in unserem Umfeld sind meist dafür da, um uns im Leben etwas aufzuzeigen, wo wir noch hinsehen können.

So konnte mein Sensibelchen mittlerweile häufiger etwas zu Ruhe kommen und mir konnte bewusst werden, dass diese Hochsensibilität nicht nur daraus bestand, sondern auch noch aus vielen anderen ganz wunderbaren Eigenschaften. Die Emphatie Anderen gegenüber. Meine tiefe Tierliebe. In so Vielem, so viel Gutes zu sehen. Die tiefe Verbundenheit zu Mutter Natur. Und noch so viel mehr. Aber diese wunderbaren Eigenschaften machen diese Sensibilität zu einem Geschenk für mich, welches ich nun endlich annehmen kann. Ich liebe es und lerne nun mehr und mehr damit umzugehen.

Hochsensibel heißt aber auch im eigenen Umfeld die Energie zu spüren, ob angenehm oder unangenehm. So ist es wunderbar im Gefühl der Glückseligkeit zu baden, wenn die Stimmung hoch ist und alle zufrieden und glücklich. Ist die Stimmung eher trübe bis wolkig, so ist das oft auch schwer auszuhalten, bzw. darf ich noch viel mehr lernen, mich davon besser abzugrenzen, da ich davon meist sehr eingenommen werde. War ich zuvor noch über alle Maßen begeistert, weil ich einfach einen großartigen Start in den Tag hatte, kann das bei mir auch schnell kippen, wenn in meiner Gegenwart jemand schlecht drauf ist. Dann überrollen mich diese Gefühle meist schnell und ich werde komplett von ihnen eingenommen.

Aber ich wollte dir von meiner letzten Woche erzählen. Meinen neuen Erkenntnissen. Bei einem Kennenlernen auf instagram erfuhr ich zum ersten Mal etwas über Scanner. Nein, nicht das technische Gerät, sondern Scanner ist die Bezeichnung für Menschen mit einer Vielbegabung, einer ausgeprägten Neugier auf eine Vielzahl von Themen. Nun höre ich schon wieder die Stimme in meinem Kopf, die sagt, „Vielbegabung“ das sind bestimmt ganz viele Andere, aber bestimmt nicht ich. Blöderweise stimmt aber eben die Geschichte mit der ausgeprägten Neugier. Ich könnte mich so oft mit neuen Dingen beschäftigen, begeistere mich dafür, lerne oder setze Dinge um, ob etwas zu werkeln, zu kochen, zu backen, zu was auch immer. Das traf nun mal voll ins Schwarze. Das konnte ich nicht leugnen.

Es beschäftigte mich früher immer wieder, dass ich nicht war, wie Andere, kein Hobby, für das ich mich begeisterte, sondern immer wieder neue Projekte in meinem Leben hatte. Irgendwie nie ankam. Manchmal auch etwas nicht zu Ende brachte. Meine Erklärung war dann immer, nun weiß ich zumindest , was ich nicht will. Aber auf Dauer war das auch manchmal sehr unangenehm und tat weh, denn mir fehlte der Sinn im Leben. Wann fand ich endlich heraus, was mich tief begeisterte, wo ich mich einbringen konnte. Wo ich später sagen konnte, da habe ich etwas bewirkt. Doch nun begreife ich, dass auch ohne eine stete Begeisterung für ein und dieselbe Sache – Ich bin richtig. So darf ich mit meiner Begeisterung und meiner Leidenschaft etwas bewirken. Durch meine Offenheit für Neues, für Veränderung habe ich mich schließlich auf meinen Weg gemacht. Meinen Neuanfang begonnen. Genau da darf ich hinsehen. Mein Augenmerk darauf legen. Mit dieser Begeisterung Andere ermutigen, sich auch auf den Weg zu ihren Herzenswünschen zu machen, ihren Träumen Raum zu geben. Denn all das ist möglich.

Und so kann ich mit meiner Leidenschaft und meiner Begeisterung meiner Scanner-Persönlichkeit und mit meiner Empathie und meinem Optimismus als Hochsensible eine ganze Menge bewirken. Obwohl ich schon wieder die Stimme in meinem Ohr höre. Nun mal nicht so hochnäsig Fräulein. Ich und hochnäsig. Kaum etwas könnte weiter davon entfernt sein. Nein, ich traue mich tatsächlich es hier zu schreiben. Und so lerne ich auch zunehmend stolz auf mich zu sein, auf die Dinge, die ich kann, die ich erreicht habe, die ich geleistet habe, wo ich Anderen geholfen habe. Glücklich darüber endlich zu wissen, dass alles mit mir stimmt und all das voll in meinem Leben endlich ausleben zu können. Wie sage ich oft so gern. Danke liebes Universum und in letzter Zeit noch dazu: Ich liebe mein intensives Leben.

Aber nun genug von mir. Wie geht es dir? Hast du auch Seiten an dir, die dich zweifeln lassen, wo du unsicher bist, ob du „richtig“ bist? Zweifel über den Sinn deines Lebens? Bist vielleicht unzufrieden mit deinem Leben, aber traust dich nicht so recht oder weißt nicht so recht, wie weiter, wohin?

Schreib mir gern! Ich würde mich freuen von dir zu lesen. Hab eine schöne Zeit.
Bis bald. Deine Nicole

Mein langjähriger Kampf mit meinem Übergewicht, um nun mit Leichtigkeit mein Wohlfühlgewicht zu erreichen

Mein langjähriger Kampf mit meinem Übergewicht, um nun mit Leichtigkeit mein Wohlfühlgewicht zu erreichen

Kürzlich wurde mir wahrhaft bewusst, wie großartig es mir mittlerweile mit meinem Essverhalten geht. Ich habe in knapp 2 Monaten 9 kg abgenommen und so teile ich heute eine Geschichte mit euch, die mir wahrlich nicht leicht fällt, obwohl ich sonst ein sehr offener Mensch bin. Aber dieses Thema nagt an mir, wie kaum etwas anderes in meinem Leben.

Schon in meiner Kindheit wurde ich gemobbt, dass ich zu viel wäre. Ich war nicht schlank wie andere, aber rückblickend, war mit mir eigentlich alles in Ordnung. Nichtsdestotrotz nagte dieses Thema an mir und so fing ich später mit Überlegungen an, wie ich abnehmen könnte. Ich wog 71kg und das war wohl zu viel. So beschäftigte ich mich zukünftig mit den unterschiedlichsten Ernährungsformen. Weight Watchers oder Schlank im Schlaf, Intermittierendes Fasten oder Vollwertkost. Alles war vertreten. Nur das mein Gewicht mit jedem Mal nur kurzzeitig weniger wurde, um dann mit jedem Mal mehr zu werden. Selbst als ich mich aus eigener Überzeugung vegetarisch und später vegan ernährte, änderte sich nichts. Mit dem intuitiven Essen kam ich dahin, dass ich nun versuchte, all meine Ernährungsgedanken über Bord zu werfen. Ich aß worauf ich Hunger oder Appetit hatte. Gut war, das so all die auferlegten Regeln nach und nach verschwanden und ich nicht immer alles hinterfragte, aber noch immer war so oft dieser Essensdrang. So kam es soweit, dass ich mehr war, als es mir je gut getan hätte. Weder mental, noch meinem Körper.

So habe ich jetzt verstanden, dass mir mein Essverhalten so deutlich zeigt, wie es mir geht. Als ich noch angestellt war, habe ich so oft auf Arbeit irgendetwas in mich hinein gefuttert. Am Nachmittag im Spätdienst, oder am Abend. Oft kam die Lust, der Drang einfach nur etwas zu essen. Und das so intensiv, dass der Wille gar keine Chance hatte, dieser Lust, etwas im Mund zu kauen, einfach etwas zu essen, zu widerstehen. Manchmal, auch wenn ich schon einiges gegessen hatte und schon lange satt war, war dieser Drang weiter zu essen. Wie ein unstillbares Verlangen, was kaum gestillt werden kann. So heftig. Zumal es mir oft danach nicht gut ging. Der Magen so voll, dass er drückte. Über Stunden ein Völlegefühl. Ich wusste, dass das für meinen Körper hart war und konnte es trotzdem nicht abstellen. 🙈 Und dann dieses immerwährende schlechte Gewissen, wenn ich wieder versagt hatte. Den ganzen Tag der immerwährende Versuch, es endlich zu schaffen, endlich „vernünftig“ zu essen, dass mein Körper weniger wird. Ich mich mit mir wohl fühle. Aber mit jedem Mal, wo ich neu mit dem intuitiven Essen begann, war da auch die Angst wieder zu versagen. Meist hielt ich nur etwa 4 Wochen durch, um dann doch wieder in alte Gewohnheiten zu verfallen. Es war jedes Mal so deprimierend und ich brauchte wieder einige Zeit, um überhaupt wieder Mut zu fassen, es erneut zu starten.

Mein L e b e n s p r o j e k t: Ich will Abnehmen, dass es meinem Körper gut geht und ich mich in ihm wohlfühle.

So habe ich mich im letzten Jahr vorrangig mit Selbstliebe beschäftigt und auch bemerkt, dass ich zumindest dabei wahr, mich mehr zu mögen, mich zu lieben. Ich konnte in den Spiegel schauen und mich anlächeln und mir sagen, wie sehr ich mich liebte. Meine beträchtlichen Maße machten mir aber weiterhin zu schaffen.

Seit ich nun zu Hause bin, habe ich Mitte Dezember wieder mit dem intuitiven Essen angefangen. Mir geht es gut und so hat der Essensdrang total nachgelassen. Ich esse nur noch so viel, wie ich Hunger habe. Diesen extremem Appetit nach bestimmten Lebensmitteln gibt es nicht mehr. Schokoküsse konnte ich früher eine ganze Packung essen. Aus der Packung, die ich seit etwa 1 Monat habe, fehlen 3 Stück. So erstaunlich. Es ist so leicht. Ich esse meist, worauf ich Appetit habe. Nicht immer, weil ich ja nicht allein lebe. Aber ich werde auch immer besser darin, nur das zu essen, was ich wirklich mag. Erst letztens habe ich etwas gegessen, was mir nicht wirklich schmeckte. Da ich es nicht wegwerfen wollte, aß ich es. So wurde ich gefragt, warum ich das tue, statt es weg tun. Und mir wurde bewusst, dass das noch so tief in mir drin ist. Immer alles aufzuessen. Kein Essen wegzuwerfen. Zukünftig werde ich es auf den Kompost tun. Dann geht es zurück in den Kreislauf von Mutter Natur. Und ich esse Dinge, die m i r gut tun. Sonst kommt nämlich wieder Heißhunger, da ich dann Appetit auf etwas Schönes habe, denn das davor hat mir nicht gut getan. Dann überesse ich mich vielleicht auch wieder, da der Drang wieder so groß ist und dem zu Widerstehen wirklich schwer. Ist also doof für mich und meinen Körper. Das so aus meiner neuen Perspektive zu betrachten, genau zu spüren, was da alles die Jahre passiert ist, ist so immens erstaunlich und kaum fassbar. Und auch wenn ich schon so viel und so oft etwas über Ernährung gehört oder gelesen habe, kam die Lösung so nun doch von allein. So bin ich mir noch immer nicht ganz schlüssig, was nun der wahre Grund für mein Essverhalten war. War mir immer zu langweilig, war ich nicht ausgefüllt mit dem was ich tat, obwohl ich immer zu tun hatte, immer beschäftigt. Oft mehr, als mir gut tat. Auf jeden Fall hat es mich nicht erfüllt, denn unter anderem habe ich ja deswegen gekündigt. So erstaunlich, was das für Auswirkungen hat. Jetzt ist mein Leben oft so leicht. Ich habe meist so viel Freude an dem was ich tue. Bin begeistert. Es tut mir unendlich gut. Sport, ausgewogen Essen, früh aufstehen und die Ruhe genießen. Ganz bei mir sein. Sicher, es gibt auch Tage oder Momente, wo ich traurig bin, schwierigere Zeiten, aber all das ändert nichts an meiner Liebe zum Leben, an dieser Intensität des Lebens, die ich nie mehr missen möchte. Danke, dass ich das erfahren und erleben darf. 🙏☺️

Trauer und Schmerz

Trauer und Schmerz

Nach den Erkenntnissen, meine Bedürfnisse in meinen Fokus zu stellen, geht es mir gut und ich kann jeden Tag ein Stück wachsen. An mir, an meinem Umfeld. Ein so wunderbares Gefühl, mich in mir, mit mir, wohlzufühlen. Mich jeden Tag ein Stückchen genauer kennenzulernen, mich bewusster wahrzunehmen und so im Jetzt so viel präsenter zu leben.

Mein Jetzt bedeutet neben der Begeisterung des Wachsens auch, dass mein Hund Albert gerade mit sehr großen Schritten seinem Ende entgegen geht. So waren die letzten Tage teils sehr schmerzhaft. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das einmal sage bzw. schreibe, aber es fühlt sich gut an. Diesen Schmerz zu spüren, ganz in diesen Schmerz immer wieder, auch durch Meditation, einzutauchen, hilft mir so sehr. Vergangenes wie der Verlust meines so sehr geliebten Bruders zu verarbeiten, sind Teil dieses Schmerzes.

So fühlte ich letzte Woche mehrfach eine so tiefe und intensive Traurigkeit. Ich spürte eine so starke Kraft in mir, die ich los werden wollte. Wie zu viel Energie. So beschloss ich aufs Rudergerät zu gehen und diesem Gefühl nachzugehen. Dort angekommen bemerkte ich, dass ich diese Energie nicht einfach physisch rauslassen wollte. Irgendwas war anders. Ich wollte schreien, Wut und Traurigkeit und Schmerz auf diese Weise los werden. Ich traute mich nicht, denn ich war daheim. Ich dachte, was würden die Leute wohl denken, wenn ich hier völlig aufgelöst so herum schreie. Aber dann tat ich es doch. Ich nahm mir eine Decke, hielt sie mir vors Gesicht und schrie. Ich schrie und weinte bitterlich. Und es tat gut. Ich stellte mich, so glaube ich, zum ersten Mal in meinem Leben, diesem immer wiederkehrenden tiefen Schmerz der Traurigkeit, über den Verlust meines Bruders und dass wir in der Familie nie darüber gesprochen haben. Wie sehr hat mich das zu tiefst bewegt, dass mir jedes Mal, wenn ich von meinem Bruder spreche, sofort mein Magen zusammen krampft, mir Tränen in die Augen steigen und die Stimme fast versagt vom tiefen gefühlten Schmerz der Traurigkeit, des Verlustes. Ich stellte mich dem Schmerz und fühlte ihn. Ich blieb. Und so kam es, wie ich einmal gelesen hatte, dass er tatsächlich nach einiger Zeit, vielleicht waren es etwa 2 Minuten, nachließ. Er ließ tatsächlich nach. So saß ich auf Knien, mit der Decke in meinen Händen da, schluchzend und das Gesicht nass von den vielen Tränen und war völlig erschöpft. Das war so kraftvoll, wie ich es wohl noch nie erlebt hatte. Es hat mir so sehr die Augen geöffnet, wie wichtig es ist, meine Gefühle wahrhaftig zu fühlen und so befreiend.

Später dann, bei einem Spaziergang mit den Hunden, habe ich in Gedanken mit meiner Mom gesprochen, die auch bereits vor einigen Jahren von uns gegangen ist. Es war, wie in einem unserer früheren Gespräche bei ihr daheim. Sie war immer mein Anker, wenn ich mich verloren fühlte und immer da, wenn ich sie brauchte. Wie meine beste Freundin. Es hat sich so gut angefühlt mit ihr zu reden. Das hatte ich seit ihrem von uns gehen nicht getan. Und so kam es, dass ich mich auch traute und meinen Bruder Frank rief, ob er denn da sei. Und sprach auch mit ihm. Es tat so unendlich gut. Es ist so beruhigend, dies erlebt zu haben und es ist so ein riesiger Schritt für mich, den ich hier gegangen bin. Den ich endlich gemacht habe, um mich zu heilen. So befreiend.

So ist es nun ein wenig leichter, Albert auf seinem Weg zu begleiten, ihn gehen lassen zu können. Und so habe ich es tatsächlich geschafft, den Tierarzt anzurufen und um einen Termin zur Erlösung meines geliebten Hundes Albert zu fragen. So kann er am Donnerstag Nachmittag seinen schon sehr schwachen und schmerzenden Körper verlassen und seine Seele weiterziehen. So steigen mir bei diesen Worten ein wenig die Tränen auf, aber es fühlt sich leichter an, als ich je gedacht habe, wie ich mich bei diesem Thema je hätte fühlen können. Für mich war es immer ein kleines Stückchen wie sterben, so schmerzhaft und traurig. Aber nun bin ich dankbar, dass ich ihn gehen lassen kann. Ich liebe euch. Mom, Frank, meine süße Lotta (meine Hündin, die auch vor einigen Jahren von uns ging) und mein lieber Albert.

Eigene Bedürfnisse erkennen, mitteilen und leben

Eigene Bedürfnisse erkennen, mitteilen und leben

Nachdem ich nun endlich die Grippe hinter mir gelassen habe und wieder voll bei Kräften bin, möchte ich neue Erkenntnisse mit euch teilen. Nach Abschied und Verlustangst kamen nun endlich wieder wirklich schöne Tage. Nach dieser emotional sehr durchwachsenen und aufwühlenden Zeit ist mir einiges sehr bewusst geworden. Vieles, was sich in meinem Leben widerspiegelt, liegt an mir. Wird mir also gespiegelt. Ich verhalte mich oft zu zurückhaltend, wenn es um meine Gefühle geht. Bzw. bemerkte ich auch, dass ich meinen Fokus oft im Außen hatte, aber gar nicht bei mir. Da war wichtiger, wie es Anderen ging oder was gerade im Alltag erledigt werden musste. Aber wie es mir geht, welche Bedürfnisse ich gerade habe, all das ging unter. So stauten sich unerfüllte Bedürfnisse auf, potenzierten sich und kamen gern an ungewollter Stelle als Ärger oder Unbehagen mittels Vorwürfen oder Beschwerden an Anderen zu Tage. Und noch immer bemerkte ich nicht, weshalb es geschah. Meist bemerkte ich, dass ich so nicht reagieren will und wie sehr mich meine Emotionen oft stark beherrschten. Wie ich sie unter Kontrolle bekommen konnte, war mir nur immer nicht klar. Bis ich bemerkte, dass ich zuvor auf mich schauen sollte, wie es mir geht, was ich benötige. Ich darf für mich sorgen, auf mich achten. Dann geht es mir gut und ich agiere entspannt im Außen. Seit Jahren ist mein Leitsatz das Gelassenheitsgebet.

„Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge zu akzeptieren, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“

 

Reinhold Niebuhr (1892-1971), US-Theologe und Philosoph

Ich dachte, mit dieser Einstellung würde ich es irgendwann schaffen, entspannter zu werden. Die Suche hat mich am Ende zu mir selbst geführt. So finde ich immer häufiger Gelassenheit und staune selbst manches Mal, das mich manche Dinge weniger anheben, bei denen ich mich früher aufgeregt hätte. Es ist ein wunderbares Gefühl, diese Entspanntheit, Gelassenheit. Ganz bei mir in der Ruhe zu sein und so nicht länger von den aufwühlenden Emotionen gefangen, wenn mich aus unbefriedigten Bedürfnissen heraus, etwas aufregt. Seit ich darauf achte, dass es mir gut geht, ich also ausgeruht bin, meine Wünsche oder Vorstellungen in bestimmten Situationen mitteile, so immer häufiger Dinge tue, die ich früher vernachlässigt oder gar nicht gemacht habe, weil ich es für ungünstig in bestimmten Zusammenhängen hielt, seitdem geht es mir gut und somit haben sich auch meine Beziehungen verbessert. Ich bin ausgeglichener und so wird es mir gespiegelt. Somit ist mein Umfeld ebenso ausgeglichener und ich liebe es. Es brauchte einiges an Zeit, aber ich bin froh, auf meinem Weg zu sein, es für mich umzusetzen und ich genieße es in vollen Zügen.